Zernez ist ein netter kleiner Ort am Rand des Schweizer Nationalparks mit einem bemerkenswerten Museum zum Nationalpark. Wer Gelegenheit hat, sollte sich diese Einrichtung ansehen.
Bald lag das Städtchen und das freundliche Hotel hinter mir.

Wien – Nizza Etappenbericht

gerissene Fahrradkette
gerissene Fahrradkette

Bevor ich Zernez verlasse, möchte ich mich noch bei Peter aus Bruck am Zellersee für seine Hilfe bedanken.

Meine Radkette war gerissen und er war der einzige Mensch, der mich fragte, ob er helfen könne. Gerne habe ich sein Angebot angenommen.

Vielen Dank für die Hilfe.

Von Maloja bis Passau

Der Inntal Radweg im Unterengadin
Der Inntal Radweg im Unterengadin
Albula
Der Albula in naher Ferne

Albula Pass

Es ging kräftig bergan. Der Inntal-Radweg hatte mich wieder. Es war eine sehr schöne Fahrt durch dichte Fichtenwälder mit gelegentlichen Ausblicken. Viele Radfahrer kamen mir entgegen. Man fährt den Radweg vom Maloja bis zur Mündung in Passau. Nach 3 Stunden erreichte ich La Punt  am Fuße des Albula Passes.

Albula Passfahrt
Albula die Passfahrt
Albula Pass
Albula Pass

Eine kleine Pause in La Punt und los ging es. Ein steiler Pass (7 bis 12 %) war die Herausforderung. Hinzu kam ein stetig stärker werdender Gegenwind. Der Pass forderte meine ganze Energie. Es war bitter kalt geworden. Nach 3 1/2 Stunden war ich am Pass angekommen. 

Schnell musste ich warme Kleidung anziehen, weil es so kalt war und eine ca. 30 km lange Abfahrt durch den Schweizer Naturpark ELA Richtung Tiefencastel vor mir lag.

Bei Tiefencastel St. Peter, Mistall
Bei Tiefencastel St. Peter, Mistall

Diesen Ort erreichte ich gegen 19.45 Uhr. Die Weiterfahrt anderntags war ebenfalls von sehr starkem Gegenwind geprägt.

In Reichenau, dem Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein (ab hier ist es der Rhein), habe ich mich entschieden (wegen des starken Windes) nach Andermatt mit dem Zug zu fahren. So habe ich zumindest die Versam-Schlucht gesehen, da die Zugstrecke unmittelbar am Vorderrhein verläuft.

Andermatt – Furka Pass

Andermatt – es war kalt und windstill, der nächste Tag war ein Hochgenuss. Die Sonne schien, es gab die typische Bergkälte am Morgen. Kein Wind. Schnell war ich durch das schöne Hospental gefahren.

Furka Pass
Furka Pass

Der Furka-Pass (2.492m) war für diesen Tag die Herausforderung. Steil ging es hoch – 890 m auf 13 km. Fast blieb mir die Luft weg. Kleine Pausen waren deshalb außerordentlich wichtig. Der Blick nach Andermatt war einfach nur schön.

Berner Oberland
Berner Oberland

Nach ca. 41/2 Std. hatte ich es geschafft. Für mich war es unglaublich. Erschöpft, müde und vom Verkehrslärm (Motorräder im Besonderen) ausgelaugt, kam ich an. Es war alles schnell vergessen, als ich das Alpenpanorama des Berner Oberlandes sah. Eiger, Mönch, Jungfrau und wie sie so alle heißen – es war grandios. Ein unbeschreiblich schöner Anblick. Unsere Erde ist schön – wir müssen sie nur erhalten.

An der Rhone
An der Rhone

Und dann die Abfahrt nach Gletscher. Breite, schöne Straße, übersichtlich. Radfahrerherz was willst du mehr! Doch vorher noch einen Blick auf den “Rumpf-Furka-Gletscher”, die Quelle der Rhone und dann ab ins junge Rhonetal.

Mit dem Fahrrad durchs Rhonetal

Schloss Brig
Schloss Brig mit David

Schnell war ich in Oberwald (dort übernachtete ich) und weiter ging es nach Brig, wo ich meinen Freund David aus der Schweiz traf.

Rhonetal
Rhonetal

Die junge Rhone war schon zu einem kräftigen Fluss angewachsen. Gemeinsam sind wir die Rhone abgefahren bis Martigny. David fuhr nach Hause mit der Bahn und ich in die Berge.

Pass La Forclar

Pass La Forclar
Pass La Forclar

Der Pass La Forclar (1.493m) war mein Ziel. Er gilt als der sog. „sanfte Pass“ unter den Schweizern, weil er gleichmäßig ansteigt. Am frühen Abend war ich oben, erschöpft, aber froh. Tags darauf gab es erst einmal eine lange Abfahrt. Dann gleich der nächste Pass – der Col de Montet. Und dann – das Highlight!

Der Mont Blanc

Blick zum Mont Blanc
Blick zum Mont Blanc

Der Mont Blanc – ein weißer strahlender Edelstein, gemacht für die Ewigkeit. In seiner ganzen Pracht stand er vor mir. Schon oft war ich an diesem Berg, aber noch nie habe ich ihn so gesehen. Ich bin berauscht. Der Blick vom Brevent (andere Talseite) auf den Mont Blanc war extrem schön. Chamonix, ein nettes Städtchen mit vielen Bergsteigern und Touristen aus aller Welt, hat mich zum Verweilen eingeladen.

Lange hat mich der Mont Blanc auf meiner Weiterfahrt zur Route des Grandes Alpes begleitet. Von dort berichte ich weiter.